Die Gammelgranate

Oder : Geliebte Müllberge

Ein Solo über einen arbeitsmäßig abgeneigten Bäh-quemen


Eine Wohnung, die individuell gemütlich ist, die aber auch schon sehr lange nicht mehr aufgeräumt oder geputzt wurde. Sie wird bewohnt von einem jungen Mann, der dies nicht gerne tut, auch weil er zu allen Gegenständen, die er sammelt, eine tiefe emotionale Bindung aufgebaut hat. Außerdem kann er sich nicht dazu "aufraffen".

Dieser junge Mann ist arbeitslos, Wasser und Strom werden abgestellt. Langeweile, Schwarzfahren, Mahnungen, Gerichtsvollzieherbesuche, und Schulden gehören für ihn zum Alltag. Und auch die beantragten öffentlichen Gelder reichen nicht, um die Schulden zu bezahlen. Er haust und sitzt völlig ratlos vegetierend im Chaos seiner Wohnung, und lamentiert in dieser Situation über sein Leben und stellt dabei fest:

"Kein Geld mehr...tja, muss ich wohl `n Banküberfall machen“.

Nun ist er aber kein Krimineller und hat zwei linke Hände. Beim Überfall in einer Bank ist er ungeschickt, unbeholfen und wird nicht wirklich Ernst genommen.Er wird immer unsicherer und der Überfall geht im wahrsten Sinne des Wortes „in die Hose“.
Dadurch wird er so abgelenkt, dass er noch während „seines“ Überfalles selbst bestohlen wird. Er entkommt, fühlt sich aber durch die anschliessende „in-die-Hose- gemacht- Fahndung“ der Polizei, und aufgrund diverser entsprechender Presseberichte in den Zeitungen so sehr blamiert, dass er sich schämt und nicht mehr unter die Leute traut.
Er verkriecht sich mehr denn je in seine geliebte Wohnung umgeben von seinen gesammelten „Spielkameraden“.


Nun braucht er aber trotzdem dringend Geld.

Und der Schuss ging nach hinten los: ER wurde bestohlen.

Deswegen und aufgrund des Ärgers über den vermasselten Bankraub, will er nun „erst recht weiterklauen“, und will den „Handel mit Diebesgut“ eröffnen.
Er organisiert ein Auto, und stellt es auf dem Parkdeck eines Kaufhauses ab, um den Kofferraum „vollzumachen“.
Und prompt macht sich seine Tollpatschigkeit wieder bemerkbar: Bereits beim ersten Mal wird er von einem Kaufhausdetektiv am Kofferraum seines Autos auf frischer Tat erwischt.

Vorbestraft wegen Diebstahl und Hehlerei wehrt er sich zunächst aber immer noch mit Händen und Füssen dagegen, sein Leben „aufzuräumen“.
Er fühlt er sich noch gebeutelter und vom bösen Schicksal in die Enge getrieben, weil ihm der Mut zu einem „normalen“ Leben fehlt.

Schliesslich wird ihm dennoch schmerzhaft klar: Eine chaotische Wohnung symbolisiert das innere Chaos.
Er will seine Schwierigkeiten anpacken, sieht ein, dass es nötig ist, weiss aber absolut nicht, wie er das anstellen soll.    

Ist es zu spät?

Vergessen wir nicht: Es taucht zwischendurch immer mal wieder sein bester Freund auf: Ein Helfer, der als personifizierte innere Stimme stets gut gemeint berät, und immer mehr Einfluss nimmt und eingreift.


Teils auch mit Musik, Gesang, und Animation. Der Zuschauer kann „mitfeiern“.